Geht doch: Geld für Scala-Film

Das monatelange Ringen um einen finanziellen Zuschuss für den Scala-Film von Douglas Wolfsperger hat ein halbwegs verträgliches Ende gefunden. Der Kulturfonds der Stadt Konstanz beschloss vergangene Woche, so eine aktuelle Mitteilung aus dem Kulturbüro, die geplante Dokumentation doch noch mit einer Summe von 15 000 Euro zu fördern. Wolfsperger reagierte auf Anfrage erfreut: „Eine wirklich schöne Nachricht“.

Noch vor der letztjährigen Sommerpause hatte es im Konstanzer Gemeinderat ein Hauen und Stechen gegeben, als das Thema Scala zum wiederholten Mal die KommunalpolitikerInnen beschäftigte. Mit einer knappen Mehrheit lehnte es der Rat ab, Wolfspergers Film mit 36 500 Euro unter die Arme zu greifen. Vor allem die konservativ-bürgerlichen Fraktionen von CDU, FDP, FWK und JFK befürchteten in schlichter Einfalt, der Film würde das Image der Stadt Konstanz beschädigen.

Den dicksten und auch hässlichsten Vogel schoß dabei die selbsternannte Feministin Christine Finke vom Jungen Forum Konstanz (JFK) ab, die noch kurz vor der Entscheidung per Mail alle RätInnen aufforderte, den gewünschten Zuschuss nicht zu gewähren, da der Film der Stadt „nicht gut tun“ würde. Grund zum Fremdschämen und das auch deshalb, weil aus der benachbarten Schweiz längst andere Signale gekommen waren: Ohne große Diskussion hatten sich der Kanton Thurgau und auch die Stadt Kreuzlingen im Vorfeld der Konstanzer Debatte dafür ausgesprochen, Wolfspergers Film mit satten 23 000 Schweizer Franken zu unterstützen.

Jetzt lag dem Kulturfonds der Stadt Konstanz erneut ein Antrag von Wolfsperger vor, diesmal über die Summe von 15 000 Euro. Der nunmehr positive Bescheid hat auch damit zu tun, dass im Arbeitskreis Kulturfonds jeweils nur ein/e Vertreter/in der im Konstanzer Gemeinderat vertretenen Fraktionen sitzt, dazu Sachverständige aus diversen Kultureinrichtungen. Die Sitzungen werden gut vorbereitet von Kulturbüro-Leiterin Sarah Müssig und ihrem rührigen Team. Im Vordergrund für alle Entscheidungen, so sehen es alle Beteiligten, stünde „sach- und zielorientierte Kulturpolitik“. Insgesamt schüttete der Kulturfonds für 14 Projekte 64 410 Euro aus.