OB-Wahl: Fünf Männer wollen diesen Job

Fünf Kandidaten möchten Oberbürgermeister in Konstanz werden. Neben dem noch amtierenden Uli Burchardt treten an: Andreas Hennemann, Andreas Matt, Luigi Pantisano und. Jury Martin. Damit sich die BürgerInnen ein Bild von den OB-Anwärtern machen können, findet am Mittwoch, 9. September um 19 Uhr die Bewerbervorstellung im Bodenseeforum statt. Dazu ein Kommentar zur momentanen Wahlkampflage.

Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Schutzmaßnahmen ist eine begrenzte Anzahl an kostenlosen, personifizierten Tickets ab 3. September online über Reservix und bei der Tourist-Information im Bahnhof erhältlich.

Darüber hinaus können Interessierte den Livestream der Kandidatenvorstellung online über www.konstanz.de/wahlen verfolgen. Ab 10. September finden sich dort auch Videos der Veranstaltung.

Weitere Infos zur Wahl, das Hygienekonzept und Antworten auf die häufigsten Fragen auf der Homepage der Stadt Konstanz unter www.konstanz.de/wahlen oder unter der Wahlhotline 07531-900-3333.

MM/hr

Kommentar:

Burchardt keilt aus

(hr) Lange hat sich Oberbürgermeister Uli Burchardt bedeckt gehalten. Jetzt aber holte er in einer Video-Botschaft die Wahlkampfpeitsche raus und wedelte damit vorrangig in Richtung Pantisano, der in breiten Kreisen als aussichtsreichster Gegenkandidat von Burchardt gesehen wird. Pantisano, so der aktuelle Rathauschef, sei ja „ein waschechter Linker“, dem der Sinn „in Wahrheit“ nach einem gesellschaftlichen Umsturz und einer anderen Gesellschaft stünde.

Da muss die Not schon sehr groß sein, wenn CDU-Kandidat Burchardt versucht, mit der muffigen „Rote-Socken-Kampagne“ zu punkten. Mag sein, dass dem bislang siegessicherem Amtsinhaber allmählich schwant, dass seine Wiederwahl auf wackligen Beinen steht, denn nicht nur mit Pantisano, sondern auch mit Hennemannn und Matt stehen ihm durchaus ernstzunehmende Kandidaten gegenüber. Auch bei einem Teil seiner bisherigen Unterstützer haben Burchardts unqualifizierte Attacken gegenüber den anderen Mitbewerbern eher Kopfschütteln ausgelöst.

Noch mehr Verwunderung machte sich breit, als Burchardt noch eine Schippe drauflegte und sinngemäß erklärte, allen anderen OB-Bewerbern fehle der finanzpolitische Sachverstand. Das sagt der Richtige, denn dessen marodes Lieblingsprojekt Bodenseeforum hat mittlerweile weit über 20 Millionen Steuergelder verschlungen. Auch in Sachen Verkehr war von ihm wenig Verwertbares zu hören. Seine mittlerweile verworfene Seilbahnidee war bestenfalls ein drittklassiger Kabarettversuch.

Ähnlich holprig verhält es sich mit dem von ihm hochgelobten „Handlungsprogramm Wohnen“, das nur marginal dazu führen wird, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Er hätte vehement dafür kämpfen müssen, vor allem die Grundstücke Vincentius und Siemens in kommunale Hand zu bekommen, die städtischen Finanzen hätten das damals erlaubt. Doch in beiden Fällen rollte man lieber privaten Investoren rote Teppiche aus, was dazu führte, dass beispielsweise auf dem ehemaligen Vincentius-Gelände, heute „Laubenhof“, der Quadratmeterpreis für Wohnungen zum Kauf bei weit über 7000 Euro liegt.

Burchardt wäre gut beraten, seinen Wahlkampfstil zu überdenken, denn alleine mit billigen Rundumschlägen bröckelt sein Amtsbonus beträchtlich.