zu „Daphne Sheldricks – Mutter der Elefanten“

Reiles Film über Kenia
Irgendwann hatte er offenbar die Nase voll von den Sekten. Längst gilt der Konstanzer Journalist Holger Reile als Experte für „Fiat Lux“ und Konsorten; nicht nur für’s Fernsehen, auch im SÜDKURIER hat er immer wieder über die quasi-religiösen Vereinigungen berichtet. Sein neuer Film beschäftigt sich mit einem ganz anderen Thema: Es geht um Elefantenwaisen. Er ist am morgigen Freitag um 20.15 über den TV-Kulturkanal arte zu sehen.

„Die Sheldrick-Elefanten“, die erste Eigenproduktion Reiles, ist eine Hommage an die Engländerin Daphne Sheldrick, die seit rund dreißig Jahren in der Nähe von Nairobi ein ungewöhnliches Projekt leitet: Sie adoptiert Elefantenwaisen, die von der Herde getrennt wurden oder ihre Mutter verloren haben. Mit spürbarer Bewunderung berichten Reile und Koautorin Christl Graf über die Arbeit Daphne Sheldricks, der es als erste überhaupt gelungen ist, eine Milchmischung herzustellen, die die kleinen Elefanten akzeptieren. Reile und Graf sind dabei wunderschöne Bilder inniger Harmonie gelungen, wenn die „Kleinen“, groß wie ein Pony, zum Beispiel liebevoll ihren Rüssel um den Nacken ihrer Bezugsperson legen.

Natürlich unterschlägt der Film auch nicht, dass es Jahrzehnte lang weniger gut um die Elefanten stand; allein in Kenia haben Elfenbeinjäger ihre Zahl innerhalb weniger Jahre auf ein Zehntel der ursprünglichen Population schrumpfen lassen. (Südkurier 2001)