Neues Wahrzeichen für Konstanz

Bei der letzten Sitzung des Technischen- und Umweltausschusses (TUA) vergangenen Donnerstag stand auch ein Antrag der Jungen Union (JU), eingebracht von ihrer Mutterpartei CDU, auf der Tagesordnung. Für eine Aufhübschung des linksrheinischen Ufers wurde ein Prüfantrag gefordert. Der Vorschlag wurde angenommen, obwohl in der Vorlage nicht viel Neues zu entdecken war. Neu war lediglich die Einschätzung der JU mit Blick auf das Bodenseeforum.

Zu Recht wies die JU darauf hin, dass einige Verbesserungen auf linksrheinischer Seite (Sanitäre Anlagen, Grillplätze, Sitzmöglichkeiten, barrierefreie Zugänge zum Wasser) zügig in Angriff genommen werden sollten. Die Verwaltung erklärte dazu, dass man den Wünschen teilweise schon nachgekommen sei, versprach aber auch, die Aufenthaltsqualität zwischen Webersteig und Neuer Rheinbrücke „punktuell“ und Schritt für Schritt weiter zu verbessern. Angedacht ist u.a. auch eine Erweiterung der beliebten Strandbar bei der HTWG.

Den ganz großen Wurf, nämlich die Aufwertung der gesamten Uferpromenade, inklusive der Areale an der HTWG und im Bereich der Wessenbergschule, wolle man aber nicht vor 2023 in Angriff nehmen. Dann erst seien dafür in der mittelfristigen Finanzplanung Haushaltsmittel in Höhe von rund 600 000 Euro vorgesehen. Dazu der kleine, aber durchaus interessante Hinweis am Rande: „Im Hinblick auf die begrenzten personellen und vor allem auch finanziellen Ressourcen sind die Planungen zur Aufwertung des Areals Klein-Venedig aus Sicht der Verwaltung prioritär.“

Doch die quirlige Nachwuchstruppe der Konstanzer CDU hat auch das rechtsrheinische Ufer und da vor allem das Gelände um das Bodenseeforum (BoFo) ins Visier genommen. In ihrer Vorlage für den TUA ist zu lesen, das Grundstück neben dem Veranstaltungshaus am Seerhein würde sich für eine Kleinbühne für Jugend- und Kleinkunst eignen und könne somit „bis zum Bau eines möglichen Konzerthauses effizient genutzt werden.“ Da tränen einem fast die Augen und aufgrund des finanziellen Desasters, für das alleine schon das BoFo steht, fragt man sich, was man den Steuerzahlern noch alles zumuten möchte, denn ein Konzerthaus neben dem Eurograb ist wohl unter 30 Millionen Euro kaum zu haben. Doch damit nicht genug, die JU setzt noch einen oben drauf und behauptet allen Ernstes, das Bodenseeforum sei „ein Wahrzeichen für das moderne Konstanz.“ Ob da zuviel Glühwein im Spiel war?